Sinneserfahrungen machen

Wie schmeckt frische Milch? Wie wird aus Roggen Brot? Wie fühlt sich eine Pferdenase an? Wie summen die Bienen? Wie riecht frisch gehobeltes Holz? Die Kinder und Jugendlichen machen eine Vielzahl von Sinneserfahrungen, die in einem städtischen Umfeld kaum mehr möglich sind.

Natur verstehen

Der nach Süden hin ausgerichtete Urberger Hangrücken, auf dem sich das Gelände des Goldenhofes befindet, ist von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang von der Sonne beschienen. Wind und Wetter sind durch die offene Lage unmittelbar zu spüren und der Kreislauf der Jahreszeiten in der Vegetation zu beobachten. Das Bauernjahr hat seinen Rhythmus, den die Kinder hautnah miterleben.

Arbeit mit dem Lebendigen

Schülerinnen und Schüler kommen täglich in Kontakt mit der landwirtschaftlichen Natur. Vom Schulfenster aus kann die Kuhherde auf dem Weg zur Tränke gesehen werden, die Drittklässler bauen, säen und ernten Roggen, das Wachstum im Schulgarten wird wahrgenommen.

Erfahrungsbericht in der ersten Klasse lesen

Bienen AG

Schüler haben die Möglichkeit, das Wesen der Bienen, ihr Verhalten und ihre Lebensweise anschaulich kennen zu lernen. In einer kleinen Gruppe werden sie in die wichtigsten Aspekte der Bienenhaltung eingeweiht und dürfen selbst mit anpacken. Durchs Jahr hindurch erleben die Kinder viel über den Lebenslauf einer Biene, das Wirken eines Bienenvolkes – begonnen bei den ersten Tätigkeiten am Stock, Beobachtung der Vermehrung, des Sammelns und Schwärmens bis hin zur Honigernte.

Positive Einstellung zur Landwirtschaft

Das Gelände des Goldenhofes bildet als selbstverständlich wahrgenommene Umgebung des Kindergarten- und Schulalltages en miniature das Urbild eines landwirtschaftlichen Betriebes ab. Kinder bewegen sich hier frei und ohne Berührungsängste und lernen nebenbei die wichtigsten Aspekte der Land- und Viehwirtschaft sowie die damit zusammenhängende Verantwortung kennen.

Folgen des eigenen Wirkens und Gestaltens erleben

Was in den Werkstätten und auf dem Hof erarbeitet wurde, wird anlässlich der schulinternen Feste und Märkte verkauft. Einstudierte Tänze und Theaterstücke werden in öffentlichen Aufführungen publikumswirksam dargeboten. Manuelle und körperliche Geschicklichkeiten, musikalische Darbietungen und Auftrittskompetenz stärken die Selbstwahrnehmung und das Selbstbewusstsein.

Sich selbst und die eigenen Kräfte einschätzen

Die landwirtschaftlichen Arbeiten sind wenig mechanisiert. Es wird weitgehend mit Holz geheizt – in Schule und Hof. Viele Arbeiten müssen in freier Natur - bei Wind und Wetter – durchgeführt werden. So können immer wieder Erfahrungen mit der eigenen Leistungsfähigkeit und -bereitschaft gemacht werden.

Geschicklichkeit lernen

In den Werkstätten am Hof lernen die Kinder handwerkliche Fähigkeiten wie Holz- und Metallbearbeitung, Bildhauerei, Papierarbeiten, Schnitzen und Töpfern. Der Umgang mit den Materialien und Werkzeugen fördert die Fantasie, Schaffenskraft und Kreativität. Das Erleben der eigenen Schöpfungsgabe fördert das Selbstbewusstsein und das Vertrauen in die eigenen Möglichkeiten.

Beobachten und Mittun

Auf dem Gelände des Goldenhofes gibt es vielfältigste Möglichkeiten, durch Vorleben und Vormachen seitens der Lehrkräfte und Mitwirkenden, durch Beobachten und Mitmachen zu lernen. Die Waldorfpädagogik ist im wahrsten Sinne eine gelebte Pädagogik und der Goldenhof ein idyllisches Szenario.

Verständnis für gesunde Ernährung

Dank des eigenen Landbaues und der damit verbundenen unmittelbaren Anschauung der vitalen Kräfte der Pflanzen lernen die Kinder ihre Nahrung vom Keim her kennen. Sie pflegen in gemeinsamer Gartenarbeit das heranwachsende Gemüse, das dann in der Küche täglich frisch zubereitet wird und in der Goldenhofstube auf den Mittagstisch kommt. Das gemeinsame Mahl verbindet.

Erkennen ökologischer Zusammenhänge und biologischer Vorgänge

Der Bauernhof als Basis der Waldorfpädagogik bietet Einblicke in die ökologischen Zusammenhänge nicht nur im Anbau von Kartoffeln und Roggen, sondern auch im Umgang mit Tieren. Wenn beispielsweise eine Kuh trächtig ist und dann kalbt, erleben die Kinder dies oft unmittelbar mit. Dann bleibt auch keine Frage offen, wo die Milch herkommt.

Bildung auf allen Ebenen

Im Schulvertrag steht:
„Die Schule stellt sich die Bildungsaufgabe, künstlerische und intellektuelle Arbeit einerseits mit der Arbeit in der Landwirtschaft, dem Handwerk und sozialer Arbeit andererseits zusammenwirken zu lassen.“
Der Goldenhof versucht, hierzu seinen Beitrag zu leisten.