Saugut: Der Goldenhof hat Schweine!

Aufmerksamen Goldenhofbesuchern wird aufgefallen sein, dass der Goldenhof nun Schweine hat. Haus Nr. 1 wurde verstellt und hat seit gut zwei Wochen zwei neue Bewohner: Eckbert und Lisbeth .  Die beiden Hochschwarzwaldsäue kamen vom Hof Till in Schluchsee-Äule zu uns. Sowohl die Kindergartenkinder als auch die Schulkinder kümmern sich um die beiden Schweine und bringen ihnen zweimal am Tag ihr Futter. Eckbert und Lisbeth sind nun schon recht zutraulich geworden und begrüßen Besucher fröhlich und ringelschwanzwackelnd.

Die Schweinehaltung, aber auch Produkte vom Schwein stehen immer wieder massiv in der Kritik. Mit Eckbert und Lisbeth möchten wir hier am Goldenhof darauf aufmerksam machen, dass auch eine andere Form der Schweinehaltung möglich ist und wollen mit Folgendem eine kleine Anregung geben.

Ein großer Kritikpunkt ist zum Beispiel, dass Schweinefutter in Konkurrenz zur Lebensmittelproduktion steht, es wird also sehr viel mehr Agrarfläche benötigt um unsere fleischreiche Ernährung zu ermöglichen. Im Weltagrarbericht ist jedoch die Rede davon, dass Tierhaltung schon immer ein Bestandteil der Landwirtschaft war und dass sich in integrierten Systemen Synergien ergeben zwischen Tierhaltung und Pflanzenbau. So kann sogar von einer Win-Win-Situation ausgegangen werden.
Leider besteht noch eine weitere Problematik in Bezug auf die Schweinehaltung: Das Verfüttern von Speiseresten ist EU-weit verboten. Was also Jahrtausende Bestandteil bäuerlicher Landwirtschaft war, nämlich das Verwerten von Resten, ist heute verboten, obwohl Wissenschaftler dafür plädieren, verwertbare Abfälle wieder als Futter einzusetzen. So würde beispielsweise durch die Verwendung von Essensresten in der Schweinemast innerhalb der EU eine Fläche von 1,8 Mio. ha Ackerland wieder frei werden für die Produktion von Nahrungsmitteln bzw. das Abholzen tropischen Regenwaldes für den Sojaanbau könnte so eingedämmt werden.
Wir hoffen, Eckbert und Lisbeth fühlen sich wohl bei uns, sind immer satt und müssen kein schlechtes Gewissen haben, dass ihretwegen Regenwald abgeholzt wurde.

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